Ein Blick in unsere Dauerausstellung, in die Bad Pyrmonter Chronik oder in unser Bücherregal mit Publikationen zur Stadtgeschichte zeigt es schon: Wenn es um die Zeit des Nationalsozialismus in unserer Kurstadt geht, steht in unserer Ausstellung gerade mal ein Satz, in der Chronik 2 Seiten und in unserem Regal finden sich vielleicht eine Handvoll Publikationen, die diese Zeit immerhin anreißen. Wir wissen über diesen Abschnitt unserer Stadtgeschichte kaum etwas. Das betrifft nicht nur konkret die Jahre 1933 bis 1945, sondern auch die Vorgeschichte und die sog. „zweite Geschichte“ des Nationalsozialismus, die sich mit den politischen und gesellschaftlichen Folgen des NS-Diktatur beschäftigt.

Gemeinsam mit Jörg Schade und Carl-Herbert Braun von der Bad Pyrmonter Theater Companie haben wir beschlossen, dass dies nicht so bleiben kann - gerade in einer Zeit, in der die Welt immer mehr aus den Fugen zu geraten scheint.

Während der Pandemie haben wir also erst einmal angefangen zu recherchieren, ob es überhaupt noch Quellen gibt, die Aufschluss über diese Zeit geben. Dass es in unserem Stadtarchiv nicht einfach ein Regal geben würde, in dem schön alles beisammensteht, war relativ schnell klar. Also haben wir unsere Fühler in alle Richtungen ausgestreckt: Stadtarchiv, Staatsbadarchiv und Museum, private Bestände, Kreis- und Landesarchiv, Hessisches Landesarchiv und Arolsen Archives und viele andere Orte mehr, an denen Dokumente, Fotos, Gegenstände schlummern, die uns Auskunft über Bad Pyrmont im Nationalsozialismus geben können.

Nun war das Ziel klar: Diese ganzen Quellen müssen gesichtet, ausgewertet und dann für ein möglichst großes Publikum zugänglich gemacht werden. Da wir das nicht alleine können, haben wir mit dem Historischen Seminar der Leibniz-Universität Hannover und Prof. Dr. Cornelia Rauh, Professorin für Zeitgeschichte, den perfekten Partner gefunden, der uns bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung unterstützen wird. Die Ergebnisse sollen dann in einer großen Sonderausstellung präsentiert werden, die durch verschiedene andere Projekte, Veranstaltungen und Veröffentlichungen begleitet wird.

Ein Teil dieses ganzen Projektes soll dieser Blog sein. Hier wollen wir euch auf unserer Homepage, auf Facebook und Instagram regelmäßig auf dem Laufenden halten: Woran arbeiten wir gerade? Gibt es neue Erkenntnisse? Wie sind unsere weiteren Pläne? Und wann und wo finden Veranstaltungen zum Thema statt?



Natürlich freuen wir uns auch über Euren Input: Habt Ihr Ideen und Anregungen zum Projekt? Dann meldet euch gerne bei uns – entweder über die Sozialen Medien oder direkt per E-Mail: info@museum-pyrmont.de oder per Telefon 05281 606771.