Die kommenden Ausstellungen

„Ein Weltbad wie Pyrmont“. Kurstadt und Nationalsozialismus

November 2025 bis Sommer 2026

Nach der Sonderausstellung über die 1920er Jahre in Bad Pyrmont widmet sich das Museum im Schloss nun erstmals der bis dato nur kaum erforschten Geschichte des Nationalsozialismus in der Kurstadt.

 

In der Ausstellung wird beleuchtet, wie sich historische Ereignisse und Prozesse der nationalsozialistischen Herrschaft in Bad Pyrmont zugetragen haben. Dazu gehören etwa die politische Radikalisierung, die Machtübernahme mit politischer Gleichschaltung der Gesellschaft, die Rolle der lokalen NS-Elite, der Alltag der Bad Pyrmonter Bevölkerung, die Verfolgung politischer Gegner, Homosexueller und religiöser Minderheiten, der Ausschluss jüdischer Menschen aus der rassisch konzipierten nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“, Krieg, Familientrennungen, Zwangsarbeit und Deportation. Auch ein erster Blick auf die unmittelbare Nachkriegszeit mit der alliierten Besatzung, der Unterbringung von Displaced Persons, Vertriebenen und Flüchtlingen, sowie die Entnazifizierung dürfen dabei nicht fehlen.

 

Warum handelt es sich bei dieser Ausstellung aber nicht nur um eine von vielen weiteren NS-Lokalgeschichten? Eine vom nationalsozialistischen Bad Pyrmonter Bürgermeister Zuchold 1935 veröffentlichte Broschüre brachte es auf den Punkt: „ein Weltbad wie Pyrmont“ hieß es darin, sei samt seiner Bürgerschaft „auf Gedeih und Verderb“ mit dem „Fremdenverkehr“ verbunden. In der Ausstellung wird es also auch darum gehen, wie der Nationalsozialismus während seines Aufstiegs, seiner Herrschaftszeit und noch nach seiner Niederlage das Alltagsleben und die Entwicklung des Kurorts, seiner Einwohnerschaft und seiner Gäste samt dem Badebetrieb beeinflussen konnte.

 

Die Ausstellung beruht den Ergebnissen eines Forschungsprojekts des Historischen Seminar der Leibniz-Universität Hannover in Kooperation mit dem Museum, dass 2024/25 vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wurde.